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SubtitleNeuigkeiten & Termine der GWÖ Göttingen
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TitleNewsletter
ReleaseAusgabe 05/2024
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Liebe Gemeinwohl-Interessierte,

in der regionalen Wirtschaft haben wir jetzt fünf neue GWÖ-Player: BG Göttingen (Pro Basketball Göttingen) und Blackbit digital Commerce und drei neue folgen im Juni: GWG (Göttinger Wirtschaftsförderung), ASC Göttingen (Sportverein) und GoeSF (Göttinger Sport und Freizeit). Überregional freuen wir uns über einen GWÖ-Summit in Köln. Politisch fühlen wir gerade den großen Parteien auf den Zahn. Für uns und für die EU-Kandidierenden haben wir unsere Einstellungen zu den wirtschaftspolitischen Themen und Wahlprüfsteine formuliert und freuen uns nun über positives Feedback. Der letzte Themen- und Einstiegsabend hat nichts Leichteres als die Reform des Euros thematisiert. Was bietet die GWÖ zur Weiterentwicklung der Demokratie an? Das besprechen wir beim nächsten Einstiegsabend in der Alten Postkartenfabrik. Und zur Erbauung bekommen wir vom Gartenkustos eine Führung im Alten Botanischen Garten.

Viele Grüße von der Redaktion,
Annabel Konermann & Erwin Wobbe


Um das geht es in dieser Ausgabe:

Table of Contents
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RubricAKTUELLES
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Iconnews

BG Basketball Göttingen und Blackbit jetzt Gemeinwohl bilanziert

Sportlicher Wettkampf ums Gemeinwohl

Frank Meinertshagen (BG Göttingen) und Daniel Gerlach (Werbeagentur Blackbit) haben Nägel mit Köpfen gemacht und sich über 7 gemeinsame Workshops zusammen mit den GWÖ-Berater*innen Dr. Susanne Schmall (Göttingen) und Gerd Lauermann (Hamburg) ihre Organisationen in 20 Themenfeldern auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit untersucht. Und jetzt beginnt der sportliche Wettkampf, wie können wir uns weiter steigern im Beitrag zum Gemeinwohl. Am 9. Mai vor dem Spiel mit Braunschweig bekamen sie nun die Testate von Dr. Susanne Schmall überreicht.  Weiterlesen & hier  

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v.l.n.r. Stephano Viani (Blackbit), Frank Meinertshagen (BG), Dr. Susanne Schmall, Daniel Gerlach (Blackbit), Annabel Konermann (GWÖ Göttingen)
Quelle: [xyz]

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RubricTERMINE
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Iconappointment

Führung im Alten Botanischen Garten

Mai 2024, 15:30 Uhr: Klimawandel - passende Pflanzen für den Garten

Dr. Michael Schwerdtfeger, Gartenkustos des Alten Botanischen Gartens, führt uns zu Pflanzen, die mit den stärkeren Wetter-Widrigkeiten zurechtkommen. Der Sommer ist von starker Trockenheit und der Winter von starker Feuchtigkeit geprägt. Extremwetter wird zur Tagesordnung. Starke Fröste sind trotz Anstieg der Temperaturen nicht ausgeschlossen. Wasserrationierungen wurden in Niedersachen bereits letztes Jahr ausgerufen. Welche Pflanzen kommen ohne Bewässerung aus? Welche bereichern die Diversität auch in der Fauna? Welche Neophyten sind willkommen? Welche Pflanzen fördern besonders das Gemeinwohl?
Wir freuen uns auf einen lehrreichen Nachmittag!
Treffpunkt: Innenhof Botanischer Garten Göttingen, Untere Karspüle 2, 37073 Göttingen

Themen- & Einstiegsabend

20. Juni 2024, 19 Uhr: Souveräne Demokratie – Schwester der Gemeinwohl-Ökonomie

Der Gemeinwohl-Ökonomie ist der gesellschaftliche Zusammenhalt ein wichtiges Anliegen. Sie möchte unsere Demokratie durch eine stärkere Teilhabe an uns alle betreffende gesellschaftliche Prozesse weiterentwickeln. Obwohl wir in Demokratien leben, empfinden immer weniger Menschen, dass sie das gesellschaftliche Leben tatsächlich mitbestimmen können. Immer häufiger treffen Regierungen Entscheidungen, die den Bedürfnissen und Interessen der Mehrheit der Bevölkerung zuwiderlaufen: die Deregulierung der Finanzmärkte, die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen wie Trinkwasser und Energieversorger, das Lostreten globaler Steuerkonkurrenz durch Freihandelsabkommen, die Liberalisierung des Kapitalverkehrs bis in die letzte Steueroase und vieles mehr.
Wieviel Demokratie und Transparenz ist in einem Unternehmen oder einer anderen Organisation möglich und wird praktiziert– das sind Fragen der Gemeinwohl-Bilanzierung. An diesem Termin wollen wir die Ideen der GWÖ zur Weiterentwicklung der Demokratie vorstellen – in der Gesellschaft wie im Unternehmen. Auch Neuinteressierte sind herzlich eingeladen!
Ort: Alte Postkartenfabrik, Hinterhaus, Walkemühlenweg 5, Göttingen

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RubricUNTERNEHMEN
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Iconlighthouse

GWÖ Rheinland Summit am 11./12. Juni 2024 in Köln

„Unternehmen gestalten Zukunft – Gemeinwohl-Orientierung als Kompass“

In Fachvorträgen und Workshops erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer Impulse für gemeinwohl-orientiertes und sozial-ökologisches Wirtschaften. Zu den bereits bestätigten Referentinnen und Referenten zählen Nico Tucher (WEtell), Stefan Maier (Prior1), Michael Stober (Landgut Stober), Martina Dietrich (Sinnovation), Jörn Wiedemann (GWÖ Auditor), Thomas Bernhardt (DHPG Wirtschaftsprüfung) und Max Thien (KölnBusiness). Auch die Podiumsdiskussion „Gemeinwohlorientierung in der Wirtschaftsförderung“ verspricht interessant zu werden. Neben den Wirtschaftsförderungen von Münster und Eifel ist jetzt auch die GWG in Göttingen Gemeinwohl bilanziert.
Summit Programm-Speaker und Anmeldung

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RubricNACHLESE
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Iconpen

Für eine Reform des Eurosystems im Dienste des Gemeinwohls!

Staatsschulden, Zinsen, Geldsystem

Die Referentin Annabel Konermann ist am 17.4.24 beim Impuls- und Einstiegsabend der Göttinger Gemeinwohl-Ökonomie in der Alten Postkartenfabrik den Fragen nachgegangen: Wie sehr belasten uns Staatsschulden? Welche Möglichkeiten haben die Euroländer, Staatsausgaben zu tätigen? Wie monetär souverän könnte die Europäische Union sein? Können wir uns im Kampf gegen den Klimawandel eine Schuldenbremse leisten? „Doch die entscheidende Frage ist, ob die gesellschaftlichen Ziele erreicht werden - wie Klimaneutralität, ausreichende Daseinsvorsorge, stabile Infrastruktur, Vollbeschäftigung, maximales Gemeinwohl!“ Hier Auszüge aus ihrem Impulsvortrag.

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RubricPOLITISCHES
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Iconpolitics

Europa unter Aspekten der Gemeinwohl-Ökonomie

9. Juni Europawahl ab 16 Jahren

Wie schon im letzten Newsletter berichtet hat die AG Politik der GWÖ Deutschland im Hinblick auf die EU-Wahl für die EU-Kandidat*innen unsere Einstellungen zu den Themen: Europa, Sozialpolitik, Wirtschaft und Finanzen, Umwelt und Außenwirtschaftspolitik und sogenannte Wahlprüfsteine formuliert. Die Antworten der Politier*innen sind bis jetzt sehr erfreulich. Hier der Link zur 12-Seiten Fassung, hier der Link zur Kurzfassung von 4 Seiten.

Unsere Einstellung zur Europäischen Union: Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) unterstützt die Europäische Union (EU) und beruft sich auf eine positive Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) aus dem Jahr 2015 (Info). Der EWSA stimmte mit 86% seiner Mitglieder dafür, dass das GWÖ-Modell ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell für den sozialen Zusammenhalt ist und sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene in den Rechtsrahmen integriert werden sollte. Das Ziel der GWÖ ist es, die Maßnahmen aus dieser Stellungnahme auf nationaler Ebene umzusetzen.

Grundsätzlich strebt die GWÖ in der EU eine Stärkung der demokratischen Mitbestimmung an und möchte den Einfluss monopolartiger Wirtschaftsakteure verringern. Staatliche und überstaatliche Institutionen, die das Wirtschaftssystem beeinflussen, sollten sich demokratisch organisieren und dem EU-Parlament sowie nationalen Parlamenten gegenüber Rechenschaft ablegen. Mehr auf S. 2

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RubricWICHTIGES
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Iconexclamationmark

Anreize oder Verbote – was macht weniger Bürokratie?

Unterüberschrift 1.1

Das Ziel der GWÖ besteht darin, den rechtlichen Rahmen so zu gestalten, dass Marktakteure einen Anreiz haben, das Gemeinwohl zu maximieren. Dies bedeutet, dass sie keine Schäden an Natur und Mensch verursachen oder Kosten auf die Gemeinschaft abwälzen dürfen.

Um dieses Ziel zu erreichen, sind neben wirtschaftspolitischen Anreizinstrumenten auch rechtliche Rahmenbedingungen und Qualitätsstandards erforderlich, die gemeinwohlschädigendes Wirtschaften erschweren oder unmöglich machen. Nur so können die Preise von gemeinwohlfördernden Produkten sinken und die Löhne von gemeinwohlfördernder Arbeit steigen.

Die Gemeinwohl-Ökonomie hat mit der Gemeinwohl-Bilanzierung für Unternehmen wie für Kommunen das Instrument gefunden, das im Vergleich zu den vorgeschriebenen Fragen der Nachhaltigkeitsberichte relativ wenig Daten erfordert, dafür allerdings rechtlich eine große Wirkung erzielen kann, wenn Besteuerung, Subventionen, öffentliche Vergabe und Zollverzicht konsequent daran bemessen werden. Mehr hier S. 5

Will man keine Offenlegung und keine Nachhaltigkeitsberichte, bleiben nur klare Gesetze, die Umwelt- und Sozialschädliches Verhalten in der Wirtschaft verbieten, um den Kampf gegen den Klimawandel zu gewinnen und damit auch die Wirtschaft zu retten.


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RubricBERICHTS-FRAGEN
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Iconquestion

Kooperation statt Konkurrenz 

Ist das nicht Kartell? 

Die vielleicht schwierigste Gedankenübung der GWÖ ist der Paradigmenwechsel von der Konkurrenz zur Kooperation, konkret die Vorstellung, dass Unternehmen nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander agieren werden. Dafür sollen sie zumindest belohnt werden. Auch in der GWÖ, eine Form der Marktwirtschaft, wird es immer die Möglichkeit zur Konkurrenz geben. Doch wird sie durch den rechtlichen Anreizrahmen gebremst und in Nachteil gestellt, wenn Unternehmen für das gegenseitige Helfen belohnt, wird aus dem strukturellen gegeneinander und der gegenwärtigen Vernichtungskonkurrenz friedliche Koexistenz oder gar aktive Kooperation. Der regionale GWÖ-Betrieb Lotta Karotta lebt diese Einstellung.

In der Wirtschaft wird sehr viel Kooperation, Teambildung und Mannschaftsgeist praktiziert, doch dienen diese Strategien oft dem höheren Ziel der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, der Kartellbildung und des Machterhalts – gegen Dritte.

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RubricGWÖ-UNTERNEHMEN IM FOKUS
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Iconfocus

Zum Best Practice-Beispiel aus dem Handwerk gewählt

Zimmerei Diedrich - Gesundhausbauer

Am 5. April 2024 wurde die Zimmerei Diedrich im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung im Unterausschuss Nachhaltige Entwicklung zum EFRE- und ESF+-Multifonds-Begleitausschuss zum Best-Practice-Beispiel aus dem Handwerk zu Gemeinwohl-Ökonomie erwählt.
Auch im Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. ist die Zimmerei Diedrich in der Rubrik Nachhaltigkeit für eine erfolgreiche Betriebsstrategie vertreten. (Soziale Nachhaltigkeit).

Flux Biohotel – klimaschonend und lecker

Annette Rothweiler, Inhaberin des Flux Biohotel passt mit ihrem Team die Speisen an die Verfügbarkeiten der Natur und der regionalen Partner an. Kreislaufwirtschaft ist ein großes Thema das Flux-Teams. Sie suchen nach anderen Wegen und überlegen kontinuierlich, wie sie noch klimaschonender wirtschaften können. Ihre Speisekarte ist komplett pflanzlich ausgerichtet. Zu den in sich stimmigen Gerichten kann man sich Fleisch oder Fisch als Beilage dazu bestellen. Das Fleisch beziehen sie von Jägern oder Bio-Höfen aus der Region. Klimaneutral, nachhaltig, Bio und regional, dafür stehen sie. Annette Rothweiler ist seit langem GWÖ-Mitglied. Nun möchte sie mit einer Peer-Gruppe eine Gemeinwohl-Bilanzierung starten. Wer macht mit?

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RubricINTERNATIONALES
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Interesse an internationalen Nachrichten von Economy for the Common Good ?

hier: https://germany.ecogood.org/newsletter/

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RubricWISSENSCHAFTMEDIEN
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Iconscience

Ist Gemeinwohl in der städtischen Verwaltung machbar?

Eine Studie von Prof. Dr. Malte Schophaus, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW

Im Klimaschutzplan 2030 der Stadt Göttingen stand ursprünglich, dass die Stadtverwaltung eine Gemeinwohl-Bilanzierung anstreben sollte. Ist Gemeinwohl in der städtischen Verwaltung machbar? Die Stadt Bielefeld hat sich 2021 diese Frage im Koalitionsvertrag gestellt und untersuchen lassen, ob eine Gemeinwohl-Bilanzierung der städtischen Verwaltung umsetzbar ist. Der Stadtrat beauftragte Professor Dr. Malte Schophaus von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW, zu untersuchen, ob und wie der Beschluss des Rates umzusetzen ist. Die Machbarkeitsstudie ist jetzt veröffentlicht worden. Und die Antwort lautet: Jein. Zurzeit nicht, aber das Gutachten zeigt auf, wie sich die Stadt auf den Weg in Richtung Gemeinwohl machen kann. Gegen die Bilanzierung sprechen der große Aufwand und die personellen Ressourcen. Erst im März wurde der Nachhaltigkeitsbericht der Stadt vorgestellt, in den viel Arbeitszeit investiert wurde. Doch es bleibt die Hoffnung auf die Zukunft. Die Studie empfiehlt, ein Pilotprojekt durchzuführen, „in dem die Beratung und Begleitung der Gemeinwohl-Bilanzierung von Unternehmen im Stadtgebiet Bielefeld gefördert wird". (S. 19) Eine „Vernetzungsstelle Gemeinwohl" (S. 20) soll eingerichtet werden, deren Ziel „die Integration der Gemeinwohl-Facetten des Verwaltungshandelns" ist (S. 21). >> Zur ganzen Studie Ein derartiges Pilotprojekt könnte auch Göttingen voranbringen!

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Profit für alle - Wie Kommunen mehr für das Allgemeinwohl tun können

Deutschlandfunk- Interview zur der Gemeinwohl-Ökonomie in Kommunen

In einem Beitrag des Deutschlandfunks (DLF) antwortete Dipl.-Ing. Sandra Wagner-Endres im Januar 2024 auf Fragen zur Relevanz der Gemeinwohl-Ökonomie in Kommunen.

Sandra Wagner-Endres ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Sie vertritt das Institut in der Fachkommission Wirtschaftsförderung des Deutschen Städtetages und forscht "an der Schnittstelle von kommunaler Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Unternehmen. Ihr großes Interesse gilt dabei den Transformationsprozessen hin zu einer kommunalen Wirtschafts- und Standortpolitik, die innerhalb planetarer Grenzen und unter Gemeinwohlaspekten Kommunen in ihrer Resilienz und Zukunftsfähigkeit stärkt."

Im Folgenden geben wir eine von uns gekürzte Fassung des Interviews wider, das Kathrin Kühn für den DLF geführt hat. (Den kompletten Hörfunk-Beitrag finden sie hier.)

DLF: "Wo steht es eigentlich, dass Städte und Kommunen dem Gemeinwohl verpflichtet sind?"

Wagner-Endres: "Es gibt viele Ansätze, wo es darum geht, dass die Städte die zentralen Orte für das Gemeinwohl sind, und damit auch ihre Dienstleistung und ihre Infrastruktur in der kommunalen Daseinsvorsorge nach dem Gemeinwohl ausgerichtet sind."

DLF: "Und in der Realität ist das anders?"

Wagner-Endres: "Genauso sieht es aus. Viele Bereiche, gerade auch der kommunalen Daseinsvorsorge, wenn wir an die Gesundheitsvorsorge oder die kommunale Wasserversorgung denken, die Energie- oder die Abfallwirtschaft und den Verkehr denken, sind diese Bereiche trotzdem auch durch Marktlogiken der wirtschaftlichen Verwertung und der Rendite beeinflusst. D. h., hier zeigt sich das Problem, das wenn Infrastrukturen und Dienstleistungen renditebezogen bewirtschaftet werden, dann steht das Gemeinwohl natürlich nicht mehr im Vordergrund. Und insofern leisten solche neuen Konzepte, wie die Gemeinwohl-Ökonomie, wieder einen ganz wichtigen Beitrag, den Sinn des Wirtschaftens zu hinterfragen und das Wohl von Mensch und Umwelt wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen."

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DLF: "Braucht es denn dafür wirklich so ein neues Konzept, wie die Gemeinwohl-Ökonomie, weil ja damit auch ein Zusatzaufwand betrieben wird? Oder überspitzt gefragt: 'Ist es nicht ein übertriebenes Projekt von Attac-Aktivisten, dem sich einige Kommunen angeschlossen haben?'"

Wagner-Endres: "Das würde ich so nicht sagen. Ich glaube, dass diese Konzepte, und gerade auch das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie, einen ganz wichtigen Beitrag leisten können, um Fragestellungen der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen und nachhaltigen Entwicklung in den Kommunen weiter voran zu treiben und damit die wichtigen, zentralen Linien dafür zu setzen."

DLF: "Nun haben wir eher kleine Gemeinden mit kleinen Projekten der Gemeinwohl-Ökonomie angetroffen. Manche sagen, ein großer Wurf sähe anders aus."

Wagner-Endres: "Für die Kommunen und Regionen, glaube ich, sind solche Initiativen extrem wichtig. Sie können ein Impulsgeber sein, für weitere Projekte. Wichtig ist dabei, so zeigt es unsere Forschung, dass solche Projekte in langfristige Strategien eingebunden sind. Das kann man z. B. in Brakel und im Kreis Höxter ganz gut sehen, dass man genau diesen Ansatz verfolgt hat. Mit der Gemeinwohl-Ökonomie kann man eine gute Grundlage für solche ‚langen Linien‘ setzen, worauf weitere Aktivitäten geplant und umgesetzt werden können. Bestehende ehrenamtliche Initiativen, die es ja an vielen Orten gibt, können so in diese Strategien eingebunden und gestärkt werden, um nicht nur temporäre Strohfeuer darzustellen."

DLF: "Also Sandra Wagner-Endres sagt, mehr für das Gemeinwohl zu tun, ist wichtig und richtig, aber auch dass es verschiedene Wege gibt, von der die Gemeinwohl-Ökonomie ein möglicher ist. Mein Fazit: Was vielleicht klein klingen mag, mit nur einzelnen Kommunen, das sind schon Puzzle-Teile von etwas Größerem, wo Kommunen daran arbeiten, ihren gesetzlichen Auftrag besser zu erfüllen, um lebenswerter und nachhaltiger zu werden. Schließlich ist auch das Gemeinwohl auf kommunaler Ebene wiederum nur ein Puzzle-Teil in einem viel größeren Prozess. Solche Schritte gibt es z. B. ebenso beim Bruttoinlandsprodukt, um die Berechnung der Wirtschaftsleistung nachhaltiger zu machen."Image Removed



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